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Seniorin vor BuchstabentafelSehbehinderungen sind per Definition nach ihrer Stärke abgestuft. So gilt z. B. hinsichtlich gesetzlicher Regelungen als "sehbehindert", wer weniger als 30% sieht. Menschen, die weniger als 10% sehen, sind "wesentlich sehbehindert"- Menschen, die nicht mehr als 5% sehen, gelten als "hochgradig sehbehindert". Menschen, die weniger als 2% sehen, gelten als blind.

Wer unter einer Sehbehinderung leidet, hat gesetzlich begründete Ansprüche auf finanzielle Hilfen, unter anderem für Brillen, Kontaktlinsen und andere Sehhilfen. Vielerlei technische Errungenschaften können dazu beitragen, den Alltag zu erleichtern.

Ob elektronische Lupe oder spezielles Tablet, ob Vorlesegerät oder in Verbindung mit einer Mobilitätsbehinderung ein Treppenlift, eine Fülle technischer Hilfsmittel steht zur Verfügung. Organisationen für Sehbehinderte und Blinde engagieren sich für die Belange Betroffener. Sie informieren über aktuelle Entwicklungen in Medizin, Gesetzgebung und praktischer Lebensgestaltung.

In Deutschland sind rund 145.000 Menschen blind, an einer Sehbehinderung leiden etwa 1,1 Millionen Menschen. In jedem Jahr sind mehr als 20.000 Menschen neu von Erblindung betroffen. Die meisten davon erkranken im hohen Alter. 70 % der Erblindeten sind älter als 60 Jahre. Beinahe 85 % der Menschen, die sehbehindert sind, haben die Grenze von 60 Jahren überschritten.

Sehbehinderungen entstehen aufgrund unterschiedlicher Ursachen. Die häufigsten Erkrankungen der Augen sind

  • Altersabhängige Makuladegeneration
  • Diabetische Netzhauterkrankungen
  • Glaukom (grüner Star)
  • Katarakt (Grauer Star)
  • Netzhautablösung
  • Retinitis Pigmentosa
  • Uveitis
  • CVI (Zerebrale visuelle Wahrnehmungsstörung)

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Blindheit in Mitteleuropa zu 50 % durch altersabhängige Makuladegeneration verursacht. Dem grünen Star (Glaukom) werden 18 % zugeschrieben, der Diabetischen Netzhauterkrankung 17 %. Der Katarakt (grauer Star) verursacht 5 % der Erblindungen. Die restlichen 10 % werden durch andere Erkrankungen verursacht.

Die häufigsten Augenerkrankungen

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die häufigsten Augenerkrankungen, ihre Symptome und ihre Therapiemöglichkeiten.

Altersabhängige Makuladegeneration

Bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verliert das Auge mit zunehmendem Alter die Fähigkeit, die Abfallprodukte in der Makula, der Netzhautmitte, zu entsorgen. Es entstehen Ablagerungen unter der Netzhaut, gefolgt vom Absterben der Sinneszellen in der Makula. Die zentrale Sehschärfe geht verloren. Das Umfeldsehen bleibt in dem Maße intakt, dass das Orientierungsvermögen weiterbesteht und das Lesen mit einer Lupe noch möglich ist.

Mit zunehmendem Alter tritt AMD vermehrt auf. Etwa 30 % der 75-85 jährigen sind betroffen. Wir kennen zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Bei der trockenen AMD, die 80 % der Erkrankungen betrifft, treten die ersten Anzeichen oft beim Lesen auf, graue Schatten oder verschwommene Flecken sind zu sehen. Bei der feuchten Form der AMD bilden sich abnorm neue Gefäße unter der Netzhaut, die dadurch anschwillt. Es entsteht ein verbogenes und verzerrtes Bild.

Vom 55. Lebensjahr an ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle sehr wichtig. Bei verzerrtem Sehen, Wellensehen oder Sehverschlechterung sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden, da eine AMD eventuell sofort behandelt werden muss.
Eine Heilung der AMD ist noch nicht möglich. Bei Patienten mit feuchter AMD lässt sich durch unterschiedliche Therapien der Prozess der Erkrankung teilweise verlangsamen. So können die verzerrten Wahrnehmungen beispielsweise durch Medikamente, durch Lasertherapie oder durch die Verödung der neu gebildeten Gefäße beeinflusst werden.

Diabetische Retinopathie

Die Diabetische Retinopathie hängt mit der Diabetes mellitus, der so genannten Zuckerkrankheit, zusammen und ist deren Folgeerkrankung. Die dauerhafte Erhöhung des Blutzuckerspiegels schädigt die Gefäßwände, es entstehen immer wiederkehrende Blutungen und Gefäßwucherungen. Mehr als eine Million Diabetiker leiden an einer diabetischen Retinopathie. Sehr wichtig sind eine rechtzeitige Diagnose und ein unverzüglicher Behandlungsbeginn, damit die Sehkraft erhalten werden kann.

Die Krankheit verläuft über lange Zeit ohne Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium ist das Sehvermögen stark eingeschränkt. Bei der einfachen Retinopathie treten kleine Gefäßveränderungen und Blutungen in der Netzhaut auf. Bei der fortgeschrittenen Retinopathie wachsen neugebildete Blutgefäße ins Auge und verursachen schwere Blutungen im Innern. Können diese Blutungen nicht gestoppt werden, entstehen Verluste des Sehens, im schlimmsten Fall erblindet der Betroffene. Auch zu einer gefährlichen Netzhautablösung kann es kommen, wenn Gefäße und Bindegewebe in den Glaskörper einwachsen.

Eine Heilung ist derzeit noch nicht möglich. Verschiedene Behandlungsmaßnahmen können die Krankheit zum Stillstand bringen. Der Patient sollte eine ständige Blutdruckkontrolle und -therapie erhalten, die Blutzuckerwerte sollten immer exakt eingestellt sein. Auch Gewichtskontrolle, der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum und entsprechend konsequente Diät sind Möglichkeiten, die Erkrankung aufzuhalten. Oft kann eine Laser-Behandlung das Fortschreiten der Erkrankung zum Stillstand bringen oder zumindest verlangsamen.

Lesen Sie im nächsten Beitrag: Sehbehinderung Teil II - Die häufigsten Augenerkrankungen (Fortsetzung)

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