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Kann sich eine Demenzerkrankung auch wieder zurückbilden?

Wir unterscheiden die primäre Demenz von der sekundären Demenz. Die primäre Demenz, beispielsweise Morbus Alzheimer, ist eine eigenständige Erkrankung, die sich nicht rückgängig machen lässt und die stetig voranschreitet. Die sekundäre Demenz dagegen beruht auf Erkrankungen wie etwa Infektionen, Vergiftungen oder Tumoren, die sich zweitrangig auf die Gehirnfunktion auswirken. Kann die Ersterkrankung behandelt werden, kann sich oft auch diese sekundäre Demenz wieder zurückbilden.

Altersdemenz ist eine primäre Demenz und ist nicht heilbar

Die Altersdemenz lässt sich nicht rückgängig machen. Sie schreitet stetig voran. Hier spielt die Alzheimer Demenz eine führende Rolle. Dabei entstehen Eiweißablagerungen im Gehirn, und es sterben laufend Nervenzellen ab. Bei etwa zwei Drittel aller Demenzpatienten liegt diese Erkrankung vor. Ein weiteres Krankheitsbild der Altersdemenz ist die vaskuläre Demenz, unter der rund 20 Prozent der Demenzbetroffenen leiden. Hier verursachen geschädigte Gefäße im Gehirn Störungen der Durchblutung. Auch diese Gefäßschädigungen lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Viele Menschen im hohen Alter leiden an einer Mischform dieser beiden Krankheitsbilder.
Andere primäre Demenzerkrankungen sind weitaus seltener, so etwa die Pick-Krankheit und die Parkinson-Demenz. Auch hier geschieht wie bei Morbus Alzheimer ein stetiger Abbau von Nervenzellen.

Warum bekommen manche Menschen Morbus Alzheimer und andere nicht?

Es ist noch nicht hinreichend erforscht, warum sich diese Eiweißablagerungen, die Morbus Alzheimer auslösen, bei manchen Menschen so stark bilden, während andere davon verschont bleiben. Das Erbgut spielt eine Rolle, bestimmte genetische Merkmale machen eine Alzheimer-Demenz wahrscheinlicher. Es lässt sich jedoch nicht vorhersagen, ob und wann jemand diese Krankheit entwickelt.

Welche Ursachen führen zu vaskulärer (gefäßbedingter) Demenz?

Wenn bestimmte Gehirnregionen nicht ausreichend durchblutet werden, kann sich vaskuläre Demenz entwickeln. Die Durchblutungsstörungen entstehen, weil kleine Gehirngefäße durch Bluthochdruck geschädigt oder durch Ablagerungen verengt sind. Diese Form der Demenz wird mit einer genetischen Veranlagung in Verbindung gebracht, doch es gibt noch andere Risikofaktoren. So fördern hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck und Rauchen diese Störungen. Auch Menschen mit Diabetes mellitus müssen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für derartige Gefäßprobleme rechnen.

Welche Risikofaktoren sind bekannt?

Die typischen Risikofaktoren im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten auch für Altersdemenz. Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes, Übergewicht und Rauchen fördern und verstärken Durchblutungsstörungen. Das Erkrankungsrisiko ist zudem höher, wenn bei nahen Verwandten Demenz vorkam. Auch wer sich schon einmal eine Kopfverletzung oder ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hat oder einen Schlaganfall erlitten hat, ist eher betroffen.

Lässt sich eine Demenz in ihrem Verlauf verzögern?

Bestimmte Verhaltensweisen können den Verlauf verlangsamen. So ist es hilfreich, wenn Betroffene sich häufig und intensiv mit Dingen beschäftigen, die ihnen im Alltag noch gelingen. Es ist beispielsweise sinnvoll, frühere Lieblingsbücher erneut zu lesen. Auch wer gewohnte Hobbys ausübt, stärkt die Verbindung, die noch zwischen den intakten Nervenzellen besteht. Gleichzeitig lässt sich so der Gedächtnisschwund aufhalten. Dagegen macht es weniger Sinn, beispielsweise ganz neue Gedichte auswendig zu lernen. Das bewirkt eher Angst und Entmutigung für Betroffene.

Gibt es medikamentöse Therapien?

Nach aktuellem Stand der Medizin lassen sich durch Medikamente die Symptome nicht heilen, das Fortschreiten lässt sich aber verzögern. So können beispielsweise Cholinesterasehemmer den Verlauf um etwa ein Jahr aufhalten. Eine medikamentöse Therapie mit der Substanz Memantin stärkt die Informationsweiterleitung zwischen Nervenzellen.

Was genau kann eine Therapie bewirken?

Die Demenz-Therapie hat zum Ziel, die Symptome der Hirnleistungsstörung zu verringern und das Fortschreiten zu verzögern. Vor allem kann sie helfen, die Lebenssituation für Patienten und Angehörige zu verbessern und die Belastung zu verringern. Mithilfe einer frühzeitigen Therapie können Menschen mit Demenz länger in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Eine umfassende Behandlung zur rechten Zeit hilft Betroffenen in ihrem Alltag und bedeutet eine Erleichterung für Angehörige.

Medikamente und Therapieverfahren zur Linderung von Begleiterscheinungen

Eine dementielle Erkrankung ist mit starker Belastung für Betroffene und Angehörige verbunden. Es treten zusätzlich zum Gedächtnisverlust begleitende Störungen auf, die schwer auszuhalten sind. Bestimmte Symptome wie etwa depressive Verstimmungen, Angst oder Schlafstörungen können erfolgreich behandelt werden. Hier werden sowohl Medikamente eingesetzt, als auch Ergotherapie, Verhaltenstherapie, Physiotherapie, Hirnleistungstraining oder Kunsttherapie verordnet.

Wann ist der Gang zum Arzt angesagt?

Je früher, desto besser, so lautet hier die Devise. Das gilt an erster Stelle für die heilbaren sekundären Demenzerkrankungen, bei denen eine frühzeitige Behandlung großen Erfolg verspricht. Doch auch die Demenzformen, die nicht heilbar sind, sollten möglichst im Frühstadium erkannt und therapiert werden. Mit der passenden Behandlung lässt sich auch eine unheilbare Demenz positiv beeinflussen, gerade auch, um die Belastung im Alltag für Betroffene und Angehörige zu erleichtern.

Möglichkeiten der Vorbeugung

Gezielte Maßnahmen gibt es nicht. Doch es ist empfehlenswert, die Grunderkrankungen wie erhöhte Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes und Schilddrüsenunterfunktion behandeln zu lassen. Zur Prävention gehört auch, Risikofaktoren im Lebensstil nach Möglichkeit zu vermeiden, wie etwa Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung und ein intellektuell anregendes soziales Umfeld können präventiv wirken oder zumindest dazu beitragen, Demenzprozesse hinauszuzögern.

Fazit

Schon wenn ein erster Verdacht auf Demenz auftaucht, empfiehlt es sich, den Hausarzt oder einen Facharzt für Neurologie aufzusuchen. Auch wenn die Medizin zu keiner Heilung verhelfen kann, lässt sich die Krankheit verlangsamen und die Belastung im Alltag für Betroffene und Angehörige mildern.

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