Bei der Pflege eines Angehörigen sind die pflegenden Personen stark gefordert. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional ist die Belastung groß. Schließlich verlangt nicht nur die Pflege den Angehörigen viel ab. Gleichzeitig müssen sie auch das traurige Schicksal eines geliebten Menschen verarbeiten und eventuell bei seinem Verfall zusehen.
Um mit dieser Situation bestmöglich fertig zu werden, brauchen die Pflegenden häufig Unterstützung. Daher gibt es spezielle Selbsthilfegruppen, bei denen pflegende Angehörige sich austauschen können. Vielleicht können auch Sie von dieser Hilfe in Ihrem Umkreis profitieren?
Das bietet Ihnen eine Selbsthilfegruppe
Der Austausch mit anderen Pflegenden wird Ihnen zeigen, dass Sie nicht allein sind. Denn gerade, wenn Sie sich in dieser besonderen Situation überfordert und isoliert fühlen, ist der Austausch mit Gleichgesinnten umso wichtiger. Bei einer Selbsthilfegruppe treffen Sie also auf Menschen, die Sie verstehen. Viele von ihnen hat das gleiche Schicksal ereilt wie Sie. Das schafft nicht nur eine emotionale Verbundenheit zwischen den Mitgliedern der Gruppe. Vielmehr können Sie sich auch gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von diesem Erfahrungsaustausch können Sie nur profitieren. Es geht also nicht nur darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Vielmehr kann Ihnen eine Selbsthilfegruppe auch die folgenden Möglichkeiten eröffnen:
- Erholen Sie sich von den Strapazen und reden Sie darüber
- Genießen Sie eine kurze Auszeit von Ihren Angehörigen
- Sie können bei der Selbsthilfegruppe etwas für Ihr Wohlbefinden tun
- Gewinnen Sie neue Perspektiven
- Helfen Sie anderen Menschen mit Ihren Tipps weiter
- Erhalten Sie selbst wertvolle Tipps
Dabei ist es natürlich wichtig, dass Sie sich in der Gruppe rundum wohlfühlen. Es kann daher sinnvoll sein, verschiedene Selbsthilfegruppen zu testen, bis Sie eine Gruppe von Menschen gefunden haben, die Ihnen sympathisch ist. Damit Sie sich öffnen und sich den Kummer von der Seele reden können, müssen Sie sich schließlich wohlfühlen. Deutschlandweit gibt es inzwischen zum Glück viele solcher Anlaufstellen, sodass die passende Selbsthilfegruppe leicht zu finden ist.
Wie finden Sie eine geeignete Selbsthilfegruppe?
Inzwischen gibt es viele Pflegestützpunkte, Selbsthilfekontaktstellen und Pflegeberatungsstellen in ganz Deutschland. Sie alle können Ihnen eine passende Selbsthilfegruppe vermitteln. Auch das Internet kann Ihnen bei der Suche behilflich sein. Darüber hinaus informiert die Verbraucherzentrale Sie ebenfalls über mögliche Anlaufstellen. Dabei gibt es nicht nur Gesprächskreise für pflegende Angehörige, sondern auch spezielle Selbsthilfegruppen. Manche Selbsthilfegruppen sind zum Beispiel nur für Angehörige von Menschen mit Demenz angedacht. Die Diakonie und viele andere Wohlfahrtsverbände sind in diesem Bereich ebenfalls aktiv, sodass es ausreichend Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch gibt.
Hilfe zur Selbsthilfe
Fragen Sie auch bei Behindertenorganisationen an, ob es dort vielleicht Selbsthilfegruppen gibt. Eine Gebühr ist bei den Gruppen meist nicht zu entrichten. Zum Teil werden Sie lediglich um eine Spende gebeten, um die Raummiete oder den administrativen Aufwand zu decken. Dies können Sie vor dem ersten Treffen jedoch erfragen. Die meisten Gruppen treffen sich regelmäßig immer am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit. So können Sie langfristig planen und für eine Betreuung Ihres Angehörigen während dieser Zeit sorgen. Denn dieser Ausgleich ist wichtig, damit Sie am Ende nicht selbst ausbrennen. Dann ginge es Ihnen nicht nur schlecht, sondern Sie könnten sich auch nicht mehr optimal um Ihre Angehörigen kümmern. Zögern Sie deshalb nicht, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen!